Familie: Herausgefordert
Familienpastoral im Fokus
Wenn Eltern älter werden, können neue Herausforderungen auf eine Familie zukommen. Sie können dann vielleicht nicht mehr alles das, was sie in jüngeren Jahren noch bewältigt haben und benötigen Unterstützung und vielleicht auch Pflege. Leben, Lieben, Familie – unter dieses Motto stellt das Bistum Münster das Jahr 2024, und rückt jeden Monat einen anderen Aspekt von Familie in den Fokus.
Wenn ein Mensch auf intensive Betreuung, Pflege oder auch kurzfristige Hilfe angewiesen ist, wird oft unausgesprochen die familiäre Sorgekultur aktiviert. Familie agiert dann oft als generationsübergreifende Sorgegemeinschaft, deren Mitglieder je nach Möglichkeit und Rolle füreinander einstehen, sich gegenseitig helfen, unterstützen und zusammenhalten.
Ohne Fürsorge, Zuwendung und Verlässlichkeit kann ein Kind sich nicht gut entwickeln und ohne Kontakt und Zugehörigkeitsgefühl vereinsamt ein alter Mensch. Rund vier von fünf Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause versorgt. Meist erfolgt die Versorgung durch pflegende Angehörige, die Enormes leisten.
In der Familie füreinander da zu sein, ist ein hoher Wert. Es fordert jedoch auch alle Beteiligten heraus. So müssen Erwartungen und Vorstellungen ausgetauscht, Rollen und Konstellationen neu gefunden und verantwortlich mit den eigenen Grenzen und Belastungen umgegangen werden. Als Familie in intensiven Zeiten füreinander da zu sein, ist manchmal auch eine Überforderung. So brauchen Angehörige Fürsorge, Beratung, seelsorgliche Begleitung und Unterstützung.
Die Herausforderungen innerhalb der Familie sollen im Mittelpunkt vieler Veranstaltungen stehen, auf die wir besonders aufmerksam machen wollen.
Ulla Büssing-Markert
Referentin für Seniorenseelsorge im Bischöflichen Generalvikariat, Münster
Seniorenseelsorge
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